Die Geschichte der Küstenkatzen von Cagliari

Die Geschichte der Küstenkatzen von Cagliari

In der malerischen Küstenstadt namens Cagliari auf Sardinia in Italien, wo die Wellen sanft gegen die Felsen plätschern und die Möwen fröhlich umherkreisen, lebten die berühmtesten Fischer der Region – die Küstenkatzen!

Diese pelzigen Abenteurer waren nicht nur für ihre Schnurrhaare bekannt, sondern auch für ihre außergewöhnlichen Fischfangmethoden.

Jeden Morgen, wenn die Sonne über dem Horizont aufging und die ersten Strahlen das Wasser küssten, versammelten sich die Katzen am Hafen. Mit ihren kleinen Fischerhüten, die sie stolz trugen, sahen sie aus wie die charmantesten Seefahrer, die man sich nur vorstellen kann. Ihre Boote waren nicht wie typische Fischerboote, sondern handgefertigte Schalen aus Pappe, die sie mit viel Liebe und ein bisschen Katzenminze dekoriert hatten.

Der Anführer der Gruppe war ein eleganter Norwegischer Waldkater namens Capitano Levin. Er hatte ein Auge für die besten Angelplätze und ein untrügliches Gespür für die neuesten Fischschwarmrouten die er mit seinen scharfen Augen noch 1000 Metern unter der Wasseroberfläche durchschimmern sah. „Heute fangen wir die besten Sardinen der Küste!“, rief er mit einem selbstbewussten Schnurren. Die anderen Katzen, darunter der schüchterne Maine Coon Smutje namens Liam und der quirlige Bengal-Matrosenkater Odysseus, nickten eifrig und machten sich bereit.

Mit ihren kleinen Angelruten, die sie aus alten Besenstielen und Schnüren gebastelt hatten, paddelten sie hinaus aufs Wasser, denn es war gerade Flaute und darum konnten sie nicht Segeln. An einer geeigneten Stelle circa einen Kilometer vor der Küste befahl Capitano Levin „Anker richten“! Aber sein Scharfsinn schien an diesem Tag getrübt, denn das Angeln war nicht so einfach, wie sie es sich vorgestellt hatten. Statt saftige Fische zogen sie nur alte Sandalen, Seetang, leere Dosen und Treibholz aus dem Wasser. Doch plötzlich zog der Kapitän eine goldige Spieluhr aus dem Wasser. Alle Katzenaugen glänzten wie Sterne.  „Ich schwöre, diese Spieluhr hat mehr Wert als jeder Fisch!“; schnurrte Capitano Levin als er sie in den Händen hielt und er drehte an der seitlichen Krone um das Federwerk des Mechanismus aufzuziehen. Die Plattenspieluhr aus Gold spielte die Hymne von Monte Claro. Die erhabene Melodie erfüllte ihre Herzen mit grossem Stolz. Nun hatten sie immerhin musikalische Unterhaltung die das Warten auf den grossen Fischfang angenehmer machte, aber ihre Mägen waren immer noch leer.

Nach stundenlangem Angeln, das mehr einem Wettkampf im „Wer kann am besten mit dem Wasser spielen?“ glich, hatten sie schließlich einen großen Fang – eine riesige, glitschige Makrele! „Das ist unser Abendessen!“, rief Capitano Levin begeistert. Doch bevor sie die Makrele an Bord bringen konnten, stach eine freche Seemöwe im Sturzflug herab und schnappte sich den Fisch! „Du heilige Makrele! Das war unser Mittagessen!“, schrie Bengal-Odysseus empört und versuchte, dem Vogel hinterher zu springen, was in einem komischen, aber erfolglosen Sprung ins Nass endete. „Katze über Bord“ rief der Käpten und sie warfen ihm einen Rettungsring mit Leine zu und holten ihn wieder an Bord. Main Coon Liam auf dem Ausguck hatte aber mit seinem Fernrohr die flüchtende Möwe genau beobachtet und verfolgt wo hin sie flog. Sie flog Richtung Elefantenturm.

Cagliari Sardinia

Enttäuscht, aber nicht entmutigt, befahl Käpten Levin;“Anker hoch und Segel setzen“. Denn es hatte wieder eine günstige Brise und so segelten die Küstenkatzen wieder in den Hafen. Am Abend gab es nur Katzendosenfutter. Capitano Levin brachte am nächsten Tag die Spieluhr zuerst zu einem Antiquitätenhändler der ein mit Ladenhütern überstellte Bottega am Piazza del Carmine hatte. Als Capitano Levin das Geschäft betrat, stutze er sich seinen blauen Querbinder mit weissen Flecken hinter seinem mächtigen Schreibtisch der das Stadtwappen mit den vier schwarzen Köpfen zierte, zurecht. Levin präsentierte ihm die Spieluhr, die er zuvor auf Hochglanz poliert und vom Meeressand befreit hatte.

Der Anitquar mit Giraffenhals nahm die Spieluhr behutsam in die Hände und beäugte sie. Dann klappt er den mit Ornamenten reichlich verzierten Deckel hoch und der Klang der Hymne von Monte Claro ertönte und durchbrach das Klaksen einer alten grossen Bendeluhr die zuvor den Ton angab.“ Die ist aus Gold“ sagte Levin. Hochmüntig rumpfte sich der Händler die Nase und entgegnete: „Katzengold, ich zahle dir maximal 20 Denare“. Dieser Satz wurde vom Pfeifens des Kukuks aus der imposanten Pendelstanduhr unterstrichen. Doch Levin durchschaute den listigen und gierigen Antiquar, der ihm seinen Schatz abzuluchsen versuchte, weil er die selbe Gier in sich trug und beim Startgebot von blos 20 Denare machte ein Feilschen auch keinen Sinn, darum nahm er die wertvolle, glänzende Plattenspieldose wieder an sich verabschiedete sich höflich aber bestimmt und ging. Er untersuchte sie im Küstenkatzenversteck selber eingehend und stellte fest, dass sie vollständig aus einer Gold-Platin-Legierung bestand, jedes verdammte einzelne Teil. Dann brachte er sie ins grosse Aktionshaus beim Piazza Giacomo. Dort wurde die Rarität richtig gewürdigt und bei einer Aktion zahlte eine ältere Dame eine ungeheure Summe für die Musikspieldose, da sie ihrem Mann einst gehört hatte der mit seinem Segelschiff mitsamt der Spieluhr vor der Küste Cagliari unterging.

In der Zwischenzeit hatten Odysseus und Liam auf Geheimer Mission das versteckte Möwennest der fiesen Möwe auf dem Elefantenturm entdeckt, die ihnen die Makrele weggeschnappt hatte. Glück im Unglück, denn die Eier waren unbewacht und sie stahlen die mutterlosen Möweneier. Mit einem Kettenflaschenzug gelangten sie wieder runter vom 30 Metern hohen steinernen rechteckigen Turm, denn die Holztreppe im Innern schien ihnen zu unsicher.

Elefantenturm

Am Wochenende veranstalteten die Küstenkatzen mit dem an der Aktion gewonnen Zaster ein großes Strandfest und luden alle Stadtbewohner und Reisende ein. Am Fest spielte Katzenmusik und die Küstenkatzen boten ihren Gästen nicht nur leckere Fischgerichte sondern auch eine ganz besondere Delikatesse an. „Möweneiersalat, frisch zubereitet!“, verkündete Odysseus stolz. Die anderen Katzen waren begeistert und schnurrten vor Freude über die leckeren Möweneier. „Wie hast du die so lecker zubereitet?“ fragte eine Siamatrosenkatze den Main-Coon-Smutje Liam; „Gekocht, abgekühlt, mit einem scharfen Schnurrhaar in feine Scheiben geschnitten und mit Thymian, Estragon, Katzenminze, Oregano und etwas Pfeffer pikant gewürtzt.“ „Wouw, das ist ja super lecker“ miauten die anderen. „Ja der Trick dabei ist die Eier erst in den Topf zu legen, wenn das Wasser richtig kocht und dann exakt 4 Minuten und 45 Sekunden bei 100 °C kochen lassen. dann schnell die Eier abschrecken.“ antwortete der ansonsten schüchterne Liam „Wouww“ miaute Liana, die Norwegische Waldkatzenbraut und Geliebte des Käptens.

Regina Margherita
Das Aktionshaus am Piazza Giacomo

Liana ging jetzt auf die Bühne nahm ein Mikrophon und gab das Signal an die Schiffskapelle und sie began zu singen; „Katzen brauchen furchbar viel Musik! Und ein ganz grosses Stück vom ganz grossen Glück! Und „noch mehr, jederman liebt Katzenmusik und weibt gleich mit“ – begann jetzt auch der Norwegische Kaptenkater Liam zu singen und betratt ebenfalls die Bühne. „Ein falscher Akkord und du gehst gleich über Bord“ sang Liana „Ich? Das ist aber gemein, dafür ist das Essen ganz fein und ich werde weltbekannt als Katzenmusikant! Die Leute hören mir zu ganz gespannt“ – Levin „Katzen brauchen, Katzen brauchen vieeeel Muuuusik! fingen jetzt die anderen Katzen auch an zu singen „Halleluja, Katzen brauchen, Katzen brauchen gaaanz furchbar viel Muusik“ noch mehr Gäaste strömten nun zum heitermunteren Fest und so wurde das Cagliari nicht nur für seine frischen Fische, sondern auch für die besten Katzenstrandfeste bekannt. Die Küstenkatzen hatten die Herzen der Bürger erobert – und das war schließlich das Wichtigste. Und so lebten sie glücklich und zufrieden, schnurrend und feiernd, während sie weiterhin mit einem Netz in der einen und einer Angelrute in der anderen Pfote noch viele Jahre in See stachen. Ende der Geschichte

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